von Rita Barthel
Gedächtniskirche Schönefeld
Die Anfänge von Dorf und Kirche in Schönefeld sind schwer faßbar. 1298 wird das Dorf "Schonenwelt" erstmals urkundlich erwähnt. Verheerend wirkt sich die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 aus: Dorf und Kirche werden total zerstört. 1820 ist der Neubau der Kirche vollendet. Erst im Jahre 1839 waren genug Mittel für den Guss neuer Glocken vorhanden, so daß Pfarrer Wildenhahn am 25. August des Jahres die Einweihung vornehmen konnte.
In den Jahren 1915/16 erfolgte der Umbau der Kirche, in dessen Ergebnis der Vorraum dem Gedenken der Gefallenen von 1870/71 und des 1. Weltkrieges 1914/18 gewidmet wurde. Zur Erinnerung an das Völkerschlachtjahr 1813 brachte man ein von Eichenlaub umrahmtes Eisernes Kreuz an der Decke an.
Seit ihrer Wiedereinweihung am 19. März 1916 trägt das Gotteshaus den Namen Gedächtniskirche Schönefeld. Das Gelände unmittelbar an der Kirche diente früher als Friedhof. Darauf steht ein Gedenkstein, der 1752 zu Ehren des Kammerherrn von Ploß errichtet wurde.
Südlich der Kirche ließ im Jahr 1883 Clara Hedwig von Eberstein für ihre Familie eine Begräbnisstätte in Form einer Pyramide errichten, in der, wie bereits erwähnt, auch sie beigesetzt wurde.
Am 12. September 1840 werden der Komponist Robert Schumann und die Pianistin Clara Wieck in der Kirche zu Schönefeld getraut.
Der Innenraum hat heute wieder weitgehend die Gestalt von 1820 als klassizistische Saalkirche.
Der Pfarrgarten hinter der Kirche wird für Gemeindefeste genutzt.
Von Schönefeld und der Gedächtniskirche handelt auch der Talk Walk Schönefeld, ein Audio-Spaziergang, der im Rahmen der Stadterneuerung durch den Bund, den Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig im “Stadtumbau – Aufwertungsgebiet Schönefeld” gefördert wurde.